Reinhard – von außerhalb – fragte jüngst im Happy Night eine Bardame am Tresen: „Warum heisst es eigentlich Rotlichtviertel?“ Und die Antwort ist gar nicht so einfach. Die sinnliche rote Farbe wird wohl schon seit mehr als tausend Jahren mit dem horizontalen Gewerbe in Verbindung gebracht, sogar in der Bibel. Rotes Licht lässt Konturen weich erscheinen und kaschiert so manchen Makel. Doch wie kam es dazu?

In Manhattan, siedelten sich – unweit des Broadway – vor rund 250 Jahren in einer Straße einige Bordelle an, die die Scheiben ihrer Gaslaternen bunt bemalt hatten um potentiellen Kunden ein deutliches Erkennungszeichen zu bieten. Und die rote Version dieses Merkmals hat sich eben weltweit durchgesetzt.
Renée wirft ein: „In Belgien soll es sogar mal Sitte gewesen sein, besonders feine Häuser für Offiziere blau zu beleuchten, und die für die anderen Leute eben rot.“
Stammgast Hannes meint dazu: „Eine etwas andere Erklärung ist, dass die ersten Arbeiter, die mit dem Bau der Eisenbahnstrecken zu tun hatten, bei ihren feierabendlichen Bordellbesuchen rote Laternen mitnahmen. Diese Signal-Laternen hatten sie in die Fenstern entsprechender Etablissements gestellt um im Notfall schnell aufzufinden zu sein. Manche glauben auch, sie wollten damit den liebebedürftigen Kollegen das Auffinden solcher Häuser erleichtern.“
Um 1900 tauchen jedenfalls in vielen Großstädten sog. Rotlichtbezirke auf, in denen Sex Shops, Striptease, Erwachsenentheater und sexorientiertes Business konzentriert zusammengefasst werden. Auch wenn die Fassaden heute auch in vielen andere Farben erleuchten, die roten Laternen gelten immer noch als Symbol für Freudenhäuser, in denen entspannende Verwöhn-Momente angeboten werden. Eben als Zeichen für „Hier kann man gepflegt Liebe machen.“
Somit sei auch der rote Schimmer, am Happy Night Schriftzug, erklärt.